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Bio-Kaffee

Verbraucher kaufen in steigenden Zahlen ökologische und unverarbeitete Lebensmittel, und wollen verantwortungsbewusster einkaufen. Die Modeerscheinung "Clean Eating" zum Beispiel dreht sich um die Idee "sauberer" Lebensmittel. Die Anhänger dieses Trends wollen genau wissen, was sie ihrem Körper zuführen, und sind bereit, etwas mehr für ihren Morgenkaffee zu bezahlen, solange er biologisch ist.

Wo liegen die Vorteile des Bio-Kaffees gegenüber konventionellem Kaffee? Ist das Bio-Siegel die zusätzlichen Kosten wert? Gibt es Unterschiede zwischen Bio- und Fair-Trade-Kaffee? Auf all diese Fragen wird hier eingegangen.

Was versteht man unter Bio-Kaffee?

Da Kaffee eins der beliebtesten Getränke der Welt ist, sollte man sich neben dem täglichen Kaffeegenuss auch über die Herkunft des Kaffees bewusst sein. Man hat die Wahl zwischen Bio-Kaffee, der mit ökologisch nachhaltigen Methoden angebaut wird, und normalem Kaffee, der mit konventionellen Methoden angebaut wird.

Bei der Herstellung von Bio-Kaffee ist viel Handarbeit erforderlich und der Prozess ist ziemlich aufwändig, aber umweltfreundlicher. Außerdem schmeckt Bio-Kaffee nicht nur besonders gut, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Beim Kauf von Bio-Kaffee gibt es viel zu beachten, denn die große Vielfalt und die verschiedenen Siegel können verwirrend sein. Wie erkennt man also einen guten Bio-Kaffee und was sind die Kriterien?

Kriterien für Bio-Kaffee

Mit "Bio-Kaffee" verbindet man eine bestimmte Vorstellung. Hinter dem scheinbar einfachen Begriff verbergen sich jedoch recht komplexe Zusammenhänge. So kann "Bio-Kaffee" komplett verschiedene Bedeutungen haben, wie:

  • Rohkaffee, der nach biologischen Kriterien angebaut und geerntet wurde

  • In unterschiedlichen Konfektionierungen schonend gerösteter Kaffee wie ganze oder gemahlene Bohnen, aber auch Kapseln, Pads und mehr

  • Zertifizierter Kaffee, der mit einem Bio-Siegel gekennzeichnet ist. Hier ist wichtig zu berücksichtigen, dass verschiedene Zertifikate und Siegel eine ausschlaggebende Rolle in der Qualität spielen.

Das wohl wichtigste Kriterium für passionierte Kaffeetrinker ist eine Zertifizierung, die mit einem seriösen Bio-Siegel bestätigt wurde. Zu den seriösen Siegeln gehören beispielsweise das Deutsche Bio-Siegel und das EU-Siegel. Diese Siegel garantieren mindestens die Berücksichtigung ausschlaggebender biologischer und ökologischer Kriterien beim Anbau und bei der Ernte der Kaffeebohnen. Es sind aber auch noch mehr Merkmale für 100-prozentigen Bio-Kaffee vorhanden.

Was zeichnet Bio-Kaffee aus?

Ein Bio-Kaffee muss bestimmte Standards und Anforderungen erfüllen. Auf diese wird im Folgenden eingegangen:

  • Keine Verwendung chemischer Dünger und Pflanzenschutzmittel

    Der Bio-Kaffee wird ohne oder - in seltenen Fällen - mit minimalen Mengen an Pestiziden und Kunstdünger angebaut.

  • Keine Genmanipulation

    Das Bio-Siegel wird an Kaffees vergeben, die 0,9 Prozent oder weniger an genverändertem Material enthalten und zu 95 Prozent oder mehr ökologisch sind. Die Bauern müssen allerdings bis zu 4.000 Euro bezahlen, um das Siegel zu erhalten. Das ist für viele nicht möglich. Eine Zertifizierungsinstitution überprüft die Produktionsschritte eingehend und vergibt die Siegel nach einer erfolgreichen Qualifizierung. Durch dieses Siegel erhalten die Bauern eine Prämie für ihren Kaffee.

  • Anbau in Mischkulturen

    Im Gegensatz zu Monokulturen müssen für diese Art des Anbaus keine Wälder abgeholzt werden, und es kommt zu weniger Erosion und Auswaschung des Bodens. Bei Mischkulturen wird nicht nur eine einzige Art von Pflanzen angebaut, sondern weitere wie Kakao oder Bananen. Im Schatten größerer Bäume reifen die Kaffeekirschen außerdem langsamer und sind weniger anfällig für Insektenschäden. Aber dazu später mehr.

  • Recycling von pflanzlichen Abfällen

    Die Schalen der Kaffeebohnen, die sonst nach der Ernte weggeworfen werden, können kompostiert und wiederverwendet werden.

So schmeckt der morgendliche French Press Kaffee gleich besser, wenn man weiß, dass er mit ökologisch nachhaltigen Methoden angebaut wurde und man keine giftigen Zusatzstoffe zu sich nimmt.

Der Anbau von Bio-Kaffee

Der Kaffeeanbau ist fast so etwas wie eine Kunst, denn die Kaffeepflanzen reagieren sehr sensibel auf Hitze, Kälte und große Temperaturschwankungen. Sie mögen es außerdem feucht, vertragen aber nicht zu viele oder kräftige Niederschläge. Besonders die Arabica-Sorte ist hier sehr empfindsam.

Mischkulturen

Im ökologischen Kaffeeanbau sind Mischkulturen aus Kaffeepflanzen und Schattenbäumen von großer Bedeutung. Meist werden hierfür, wie bereits erwähnt, Kakao- oder Bananenbäume angepflanzt, aber auch Avocado- und Grapefruitpflanzen kommen zum Einsatz. Des Weiteren werden auch Papaya-, Ananas- oder Eukalyptuspflanzen sowie Kokospalmen benutzt. Diese Bäume schützen die zarten Kaffeepflanzen vor starker Sonne und heftigen Niederschlägen und stellen so ein mildes Anbauklima sicher.

Ein weiterer Vorteil von Mischkulturen ist, dass der Boden besser aufgelockert und durchlüftet wird. Das schützt vor Erosion und speichert Wasser besser, da die Schattenbäume eine Verdunstung reduzieren. Eine geringerer Wasserbedarf ist vor allem in Gebieten mit Wasserknappheit von Vorteil und führt zu Kaffeepflanzen mit weniger Bewässerungsintensität.

Mischbepflanzungen bieten eine natürliche Schädlingsbekämpfung, da niedrige Pflanzen die Bewegung von Schädlingen behindern und bestimmte Tiere, die sich dort etabliert haben, sie fressen. So wird für die Produktion eines Bio-Kaffees viel weniger Dünger benötigt als für konventionellen Kaffee. Bio-zertifizierter Kaffee wird in der Regel auf natürliche Weise und ohne chemische Zusätze gedüngt, z. B. mit Kaffeekirschensatz.

Vor 100 Jahren war die Praxis der Mischbepflanzung üblich; heute ist sie auf großen Kaffeefarmen selten. Das liegt daran, dass die Schattenbäume den Erntemaschinen im Weg stehen.

Die Ernte von Bio-Kaffee

Bio-Kaffee wird in der Regel mit viel mehr Handarbeit geerntet als konventioneller Kaffee. Allerdings ist der Mensch der Maschine deutlich überlegen, wie der Vergleich der beiden Erntemethoden zeigt.

Picking statt Stripping

Bio-Kaffee wird in der Regel nach ökologischen Gesichtspunkten geerntet, was bedeutet, dass er von Hand gepflückt wird. In der Fachsprache heißt das "Picking". Mit dieser Methode können Kaffeebauern jede einzelne Bohne genaustens inspizieren sowie den Reifegrad der Kaffeekirschen prüfen.

Nicht alle Kaffeekirschen an einem Strauch reifen gleichzeitig, was zu Qualitätsverlusten bei der maschinellen Ernte ("Stripping") führt. Bei dieser Technik kann sich eine zu große Menge unreifer oder überreifer Früchte ansammeln, wodurch die Kaffeekirschen unbrauchbar werden.

Die Erntemethode des ökologischen Kaffeeanbaus ist dem maschinellen Anbau deshalb eindeutig überlegen. Bei der "Picking"-Methode werden nur die feinsten Bohnen von Hand gepflückt, um den besten Geschmack und die beste Qualität zu gewährleisten. Und für bessere Qualität kann beim Kaffeekauf doch ruhig etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Der Transport von Bio-Kaffee

Vor allem Kaffee wird über weite Strecken von den Erzeugerländern zu den Verarbeitungsbetrieben und schließlich zu den Verbrauchern transportiert. Außerdem müssen die Verpackungs- und Transportmethoden sicherstellen, dass Qualität und Aroma des Kaffees während des Transports nicht beeinträchtigt werden.

Kaffee wird hauptsächlich per Schiff von den Äquatorländern nach Europa, Amerika und Asien transportiert. Der Schiffstransport trägt jedoch einen nicht zu vernachlässigenden Teil zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Da die Schiffe aber große Mengen Kaffee auf einmal transportieren, ist die CO2-Bilanz pro Kilogramm wenigstens etwas besser. Um die unvermeidlichen CO2-Emissionen während des Transports auszugleichen, unterstützen einige Kaffeehändler und -röster Umweltschutzinitiativen.

Die Röstung von Bio-Kaffee

Herkömmlicher Kaffee wird mit einem schnellen, extrem heißen Röstverfahren hergestellt, bei dem Temperaturen von bis zu 500 °C erreicht werden. Diese Methode verbrennt die Bohnen und erzeugt einen übermäßig bitteren Geschmack. Dies ist zum einen auf die Entstehung giftiger Verbindungen während des Verbrennungsprozesses und zum anderen auf das Vorhandensein von Fruchtsäuren zurückzuführen, die nur dann abgebaut werden, wenn das Röstverfahren verlängert wird.

Langsam und schonend

Bio-Kaffeebohnen werden in der Regel bei niedrigeren Temperaturen über einen längeren Zeitraum geröstet. In der Trommel rotieren die Bohnen und werden durch den Kontakt mit der heißen Umgebungsluft gleichmäßig geröstet. Da sie genügend Zeit haben, Fruchtsäuren abzubauen, ohne zu verbrennen, entwickeln sich die gewünschten Frucht- und Aromastoffe. So ist es sogar möglich, diesen Kaffee auf leeren Magen zu trinken, ohne davon Magenprobleme zu bekommen.

Der Verkauf von Bio-Kaffee

"Bio" ist inzwischen ein geschützter Begriff bei Lebensmitteln, und so muss auch Bio-Kaffee das Bio-Siegel der Europäischen Union tragen, das seit 2012 vorgeschrieben ist. Mit diesem Siegel kann man sich auch sicher sein, dass der Kaffee tatsächlich ökologischem angebaut wurde.

Nur mit Bio Siegel

Um als ökologisch zertifiziert zu werden, muss ein Produkt die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung für den Anbau und die Verarbeitung einhalten und bestimmte Dinge vermeiden. Für den Bio-Kaffee heißt es, dass er auf nachhaltige, umweltfreundliche Weise angebaut wird, ohne die Verwendung von chemischen Düngemitteln. Auch der Einsatz von Wachstumsmitteln und Gentechnik ist strengstens untersagt.

Die Einhaltung der EU-Bio-Standards kann nur durch die Verwendung des EU-Bio-Siegels garantiert werden. Vor der obligatorischen Nutzung des EU-Bio-Siegels erfüllte das alte deutsche Bio-Siegel die gleiche Funktion.

Es gibt allerdings auch Anbieter, deren Kaffee nicht den europäischen Bio-Normen entspricht, die aber ähnlich aussehende Siegel benutzen, um dies vorzutäuschen. Andererseits existieren auch private Siegel wie beispielsweise Demeter, die über die EU-Normen hinausgehen. Hier muss man lernen, die richtigen Siegel zu erkennen, damit man sich beim Kaffeekauf nicht täuschen lässt.

Was ist der Unterschied von Bio-Kaffee und Fair Trade Kaffee?

Eine Bio-Zertifizierung und Fairtrade Kaffee sind nicht dasselbe. Im Folgenden werden die Unterschiede dieser Label erläutert.

Was heißt "Bio"?

Kaffee muss die in der EG-Ökoverordnung festgelegten Standards erfüllen, um als ökologisch zu gelten. Die Arbeitsbedingungen der involvierten Menschen sind jedoch nicht durch das EU Bio-Siegel geregelt. Es ist möglich, dass Bio-Kaffee unter unmenschlichen Bedingungen oder mit Kinderarbeit angebaut wurde. Nur weil ein Produkt ökologische Kriterien erfüllt, heißt das nicht unbedingt, dass es auch ein faires Produkt ist.

Wofür steht "Fairtrade"?

Das Fair Trade Siegel andererseits garantiert allen Kaffeebauern oder -produzenten eine anständige Behandlung, aber es garantiert nicht unbedingt den ökologischen Anbau. Die Fairtrade Labelling Organization (FLO), die das Fairtrade-Siegel vergibt, verlangt zwar die Einhaltung bestimmter ökologischer Standards, schreibt aber keinen ökologischen Landbau vor. 

Neben privaten Siegeln wie Demeter für biologischen Anbau, was strengere Anforderungen als das europäische Bio-Siegel hat, gibt es auch sinnvolle Alternativen zum Fairtrade-Siegel. Eine davon ist der Direkthandel (Direct Trade). Hierbei handelt es sich um eine direkte, sehr persönliche Zusammenarbeit zwischen den Kaffeebauern und den Produzenten in den Verkaufsländern.

Das Fazit: Worauf ist beim Kauf von hochwertigen Bio-Kaffee zu achten?

Wer auf der Suche nach einem Kaffee ist, der ökologisch und unter gerechten Arbeitsbedingungen angebaut und geerntet wird, sollte einen Bio-Kaffee kaufen, der das Bio-Siegel trägt und faire Arbeitsbedingungen durch fairen Handel oder Direkthandel gewährleistet. Neben einem besseren Kaffeearoma gibt es dazu dann auch ein besseres Gewissen, wenn man weiß, dass der Kaffee, den man trinkt, unter umweltfreundlichen und fairen Bedingungen hergestellt wurde.